Abschied - Luskas Bücher

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Abschied

Abschied
Schnupfi
Mai 2008 .- 21.Januar 2023

Wir nehmen Abschied von unserer Schnupfi, die 15 Jahre alt wurde. Bereits als Kitten hatte Schnupfi eine Nase, die ständig lief und tränende Augen. Nichts schien zu helfen. Sie hatte den Katzenschnupfen, der ihr lange zu schaffen machte. Erst als wir ein Antibiotika entdeckten, das ihr half, wurde es besser. Trotzdem blieb ihr der Name "Schnupfi", auch wenn das nicht mehr der ganzen Wahrheit entsprach. Der Katzenschnupfen hatte ihr im Verlaufe der Zeit das Zahnfleisch angegriffen. Mit fünf Jahren mussten wir ihr alle Zähne ziehen lassen. Sie konnte trotzdem fressen und Mäuse fangen.

Schnupfi war weiss mit Tigerflecken. Ihre Ohren waren auf der Rückseite aber mehrheitlich weiss, was im Sommer zu Sonnenbrand führte. Sie kam oft mit knallroten, heissen Ohren nach Hause. Lange versuchten wir, mit Sonnencreme entgegenzuwirken. Dies ist aber bei Freigängerkatzen gar nicht so einfach. Dazu kam, dass sie eine Sonnenanbeterin war. Während sich viele Katzen unter den Büschen aufhielten, legte sich Schnupfi noch so gerne in die pralle Sonne. Sie hatte immer wieder mal Sonnenbrand, was Krebs verursachen kann.

So geschah es auch. Im Herbst 2022 wuchs ein Tumor an ihrem linken Ohr. Leider handelte es sich um ein bösartiges Geschwür. Wir mussten ihr das linke Ohr amputieren, was in einem ersten Schritt nur optisch ungewöhnlich war. Sie konnte gut damit leben. Leider kam der Krebs nach ein paar Monaten zurück, dieses Mal in einer Form, die man nicht mehr beheben konnte. Eine Operation hätte ihr nicht mehr geholfen, zumal sie bereits eine alte Dame war.

Wir mussten Schnupfi am 21. Januar 2023 erlösen. Sie hatte ein langes und schönes Leben bei uns. Trotzdem tut jeder Verlust weh und lässt eine neue Narbe in meinem Herzen zurück. Bye Bye, mein Schätzchen.

Giny
1. Juli 2007 - 20. März 2020

Man liebt all seine Tiere, so dachte ich mindesens. Aber bei Giny war es etwas Spezielles. Es war damals Liebe auf den ersten Blick, als ich Giny von Nati bekam. Sie war eine Traumkatze, die am liebsten eng bei mir war und nachts neben meinem Kopfkissen lag. Ihr einziges Handycap war ihr Fell, das jeden Winter verfilzte und geschoren werden musste. Sie war klar meine Lieblingskatze. Giny lebte schon bei mir bevor wir in unser Haus umzogen. Dort lernte sie auch den wilden Simba kennen und bekam von ihm drei Katzenbabies (Wuschel, Merlin und Alaya). Auch als die Kleinen gross wurden, blieb sie das Katzenmami, auch für die anderen Tiere. Sie lege sich eng an die anderen Katzen und leckte ihr die Ohren als Zeichen der Zuneigung. Man sah sie selten allein. Sie war ständig umgeben von den anderen Tieren. Wahrscheinlich war sie auch für die anderen Katzen etwas ganz Spezielles.

Wie unendlich traurig war ich, als Giny Krebs bekam, sogar einen ganz extrem aggressiven Krebs. Ich konnte es nicht fassen, wollte mich nicht damit abfinden, dass mein geliebtes Schätzchen krank war. Sie hatte Geschwüre am Fuss, am Augenlid und auf dem Rücken. Drei Mal wurde sie operiert. Wir hatten die Hoffnung, dass der Krebs verschwinden würde. Doch damit lagen wir falsch. Die Tumore kamen innert kürzester Zeit wieder zurück.

Ich musste sie gehen lassen, auch wenn es mir das Herz brach. Ich konnte nicht mehr mitanschauen, wie sie Schmerzen hatte. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als wir Abschied nehmen mussten. Es war einer der schwärzesten Tage in meinem Leben.

Ich habe mich immer wieder gefragt, wieso es Katzen gibt, die man einfach mag und andere, die man innig liebt. Giny gehörte zur zweiten Kategorie. Sie war einfach zauberhaft und einzigartig. Wenn ich ins Badezimmer ging, folgte sie mir. Dann legte sie ihre Pfoten auf meine Knie und bat mich, sie hochzuheben. Das tat ich auch. Sie legte sich in meine Arme wie ein Baby, schnurrte mir ins Ohr und liess sich am Bauch kraulen. Dies war ein alltägliches Ritual. Als Giny von uns gegangen war und ich allein im Badezimmer war, vermisste ich sie besonders. Dann wurde mir bewusst, dass unsere gemeinsame Zeit vorbei war.

Auch wenn das für uns alle sehr schmerzhaft war, hatte Giny doch ein langes und schönes Leben. Nicht alle Katzen dürfen unbeschwert alt werden. Wenn man mit einer Katze jeden Tag lebt merkt man gar nicht wie schnell die Zeit vergeht und das Tier älter wird. Bei Giny hatte man nie den Eindruck, dass sie alt geworden war. Viele Katzen werden im Alter dünn und struppig, nicht so bei Giny. Sie blieb optisch und im Wesen ein junges Tier.

Es ist schlimm, wenn man eine Katze wie Giny verliert. Aber ich bin dankbar, dass ich sie so viele Jahre bei uns hatte und wir sie lieben durften. Nun wartet sie am Fusse der Regenbogenbrücke auf uns bis wir kommen.
Manolo
Brtisch Kurzhaar
6. Mai 2011 - 2. März 2021

Ich habe ihn in einer Ausstellung entdeckt. Er hockte dort in einem Ausstellungskäfig, der ungeschmückt war. Oben drauf stand eine Todesanzeige. Erst wenige Tage zuvor war die Züchterin gestorben und der Ehemann war mit der grossen Zucht überfordert. Man suchte für Manolo einen Lebensplatz. Genau das Richtige für mich. Ich hatte schon immer ein Flair für Britisch-Kurzhaar-Katzen, und Manolo trug noch die besonere Farbe Lilac. Man kennt ja die Sheba-Werbung mit der grauen Katze mit dem runden Kopf. Zwar handelt es sich bei der Werbung um eine Karthäuser-Katze, doch von der Farbe ähnelt sie sehr Manolos. Lilac ist etwas rötlicher als blau (grau). Brithen sind bekannt für ihre Sanftmut und ihr liebevolles Wesen. Mir gefallen auch die grossen Köpfe und die orang-gelben Augen. Doch Manolo war noch ein Baby, erst ein paar Monate alt.

Manolo durfte zu mir kommen, genauer genommen über einen Umweg. Er blieb zuerst ein paar Wochen bei Nati, bei ihr, die mit Brithen überhaupt nichts anfangen konnte. Ihr gefielen nur Langhaarkatzen. Aber Manolo hat sie bekehrt. Plötzlich waren alle Feuer und Flamme für Manolo. Auch Samira, die damals noch dort lebte, liebte Manolo. Dies im warsten Sinne des Wortes, denn eines Tages bekam sie einen runden Bauch. "Komisch" dachte Nati, denn es gab bei ihr gar keinen potenten Kater. Da hatte sie aber nicht mit Manolo gerechnet, war davon ausgegangen, dass er noch viel zu jung war um sich zu verlieben. Das Resultat waren Smokie und Grigia, die noch immer leben.

An Weihnachten kam er zu uns. Er war genau so wie man die Brithen beschreibt, ein Wonnebrocken. Er liebte mich und ich liebte ihn. Er lebte viele Jahre bei mir und vertrug sich vorbildlich mit den anderen Katzen. Eines Tages wurde er aber krank, bekam eine Kiefersperre und konnte allein nicht mehr fressen. Es stellte sich heraus, dass er Weichteilkrebs im Kopf hatte, was zut Sperre geführt hat. Noch wochenlang habe ich ihm das Futter in halbflüssiger Form eingegeben. Er musste schliesslich etwas fressen. Zwar wusste ich, dass der Tag kommen würde, wo ich ihn gehen lassen müsste, denn er Krebs war nicht operier- oder heilbar. Er zeigte mir dann, als die Zeit gekommen war, dass ich mich von ihm verabschieden musste. Noch heute denke ich an ihn, einen wunderbaren Freund.
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