Der Umzug
Buch 7
Der Umzug
Das Glück am Rande der Ueberbauung dauerte nicht an. Tina war nicht mehr glücklich dort. Sie hatte jeden Tag Probleme mit der Nachbarschaft. So kam es, dass sie sich nach einer neuen Bleibe umschaute. Sie hatte sich ein Haus angesehen, das gross genug für sie und ihre Katzenfamilie war. An einem Herbsttag packte sie ihre Koffer und verliess die Parterrewohnung, in der sie elf Jahre gelebt hatte. Nun zog sie mit ihren Katzen weg aufs Land. Dort hatte sie ein riesengrosses Haus mit viel Land gekauft. Giny musste sich von Simba verabschieden. Tina konnte ihn nicht mitnehmen. Allerdings hatte sie dafür gesorgt, dass er von einer Nachbarin versorgt wurde. Sie lebte nur ein paar Häuser entfernt und kannte Simba und seine Geschichte. Auch bei ihr war er regelmässig Gast. Sie kümmerte sich um ihn und gab Tina regelmässig Bescheid, wie es ihm ging. Es tat Tina weh, dass sie das schöne Tier zurücklassen musste. Doch sie wusste genau, dass Simba nach einem Umzug vermutlich weglaufen würde. Dies wollte sie vermeiden. Sie war soweit beruhigt, dass sie wusste, dass sich jemand um ihn kümmern würde.
Am neuen Wohnort gab es für die Katzen viel zu entdecken. Das Haus hatte viele Zimmer und war riesengross. Tina hatte alles katzengerecht eingerichtet. In jedem Zimmer gab es Kratzbäume, Körbe und Kissen, wo sich die Katzen aufhalten konnten. Auch gehörten zum Haus zwei sehr grosse Balkone, auf denen die Samtpfoten die Sonne geniessen durften.
Direkt oberhalb des Hauses begann die Landwirtschaftszone. Es gab Felder, Wiesen und Reben. Die Katzen durften aber in der ersten Zeit nicht raus. Erst mussten sie sich an die neue Umgebung gewöhnen, damit sie sich nicht verirrten. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit liess Tina sie raus in die Natur. Wie genossen sie es, alles zu inspizieren. Schon der Garten mit seinen Bäumen und Büschen war ein Katzenparadies. Und das Feld oberhalb war für die Tiere kaum mehr zu übertreffen. Sie genossen es, die neue Umgebung zu erkunden. Sie beschnupperten alles. Es war traumhaft schön. Giny vergass schnell, dass sie Simba verlassen hatte. Sie hatte dafür einen paradiesischen Wohnort gefunden und würde bestimmt wieder einen neuen Freund finden. Manchmal lag sie mit Merlin und Wuschel zusammen auf dem Kratzbaum und erzählte ihnen von den Abenteuern mit Simba. Sie war sehr glücklich, dass Wuschel und Merlin auch weiter bei ihr leben durften. Dies war nicht selbstverständlich, gab es bei Tina doch mehrere Katzen. Und irgendwann war die Zahl erreicht, wo kein Neuzugang mehr kommen durfte.
Besonders Wuschel fand die neue Umgebung einfach super. Hier konnte er den angeborenen Freiheitsdrang ausleben. Er schlich sich oft in die Felder und legte sich unter die Kirschbäume schlafen. Tina sah ihn meist nur abends, wenn er hungrig nach Hause kam. Merlin war ganz anders. Er ging zwar gerne mal spazieren, genoss es aber auch, daheim zu sein.
Als Wuschel und Merlin zehn Monate alt waren, sollten sie kastriert werden. Der Termin stand schon fest, doch am Tag der Operation blieb Wuschel aus. Tina suchte ihn überall, im Haus, im Garten und auf dem freien Feld. Er war verschwunden, als hätte er gewusst, was mit ihm geschehen sollte. Also brachte Tina nur Merlin zum Tierarzt. Wuschel hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Noch ahnte sie nicht, dass dieser Tag ein entscheidender sein würde.