Der Glücksstern - Luskas Bücher

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Der Glücksstern

Buch 8
Upps, es geht abwärts!
In einer wunderschönen Augustnacht leuchteten die Sterne besonders hell am Himmel. In dieser ländlichen Gegend, wo nicht viele Häuser stehen, erhellten sie das ganze Dorf, als seien sie Strassenlaternen. Zählen konnte man sie nicht, denn es waren viel zu viele.

Svenja und ihr Bruder Mikael lagen im Garten im Gras und schauten zum Himmel. Sie rätselten, welches wohl der hellste Stern von allen war und welche Sternzeichen sie erkennen würden. Sie konnten die Milchstrasse sehen, die sich quer über den Himmel zog. Die Sterne am Himmel drehten sich langsam. Bald würde der Mond hinter dem Hügel verschwinden. Gespannt warteten sie darauf, dass sie vielleicht eine Sternschnuppe sähen. Dieses Naturschauspiel gibt es oft im August, und die Geschwister wussten, dass man sich dann etwas wünschen darf. Wichtig dabei ist nur, dass man den Wunsch für sich behält und niemandem davon erzählt, denn sonst geht er nicht in Erfüllung.

So lagen sie im Garten, genossen die nächtliche Wärme und starrten gespannt nach oben. Sie erzählten sich dazu Geschichten, wahre und auch weniger wahre. Spannend waren sie allemal. Es war ein richtig gemütlicher Abend, und das Duo wünschte sich, dass die Nacht noch lange wäre und sie nicht so schnell müde würden.

Dann sahen sie plötzlich einen Strich über dem Himmel, der sich dem Horizont näherte. Jetzt war es so weit, eine Sternschnuppe war vom Himmel gefallen und hatte einen weissen Bogen am dunklen Sternenhimmel hinterlassen. Jetzt mussten sie sich sofort etwas wünschen. Sie schupsten sich, schauten sich gegenseitig an und lachten. Beide hatten sich etwas gewünscht und freuten sich auf das, was geschehen würde.

Für diesen Abend war das Schauspiel am Himmel zu Ende. Es gab nichts mehr zu sehen, sodass sie spät aber glücklich ins Bett krochen.


Im Schnee
Weit weg, auf der anderen Seite der Weltkugel wo es tiefster Winter war, erwachte etwas. Es war noch ganz benommen von der langen und rasanten Reise. Das Wesen stand auf und schüttelte sich den Schnee von den Gliedern. Bei der Landung war es direkt auf einen Schneemann gefallen und von dort hinunter in den Neuschnee. Bei der Landung hatte es laut gezischt. Fast wäre es im Schnee ertrunken. Es schaute sich um, wohin die Reise geführt hatte. Ueberall Schnee! Igitt, wie kalt! Nur dort, wo es beim Aufprall in den Schnee eingetaucht war, war ein kleiner Tümpel entstanden. Die Hitze hatte den Schnee schmelzen lassen. Nun war es abgekühlt und schaute an sich hinunter.

Was es sah, war wunderschön. Mitten im Schnee steckte ein leuchtender goldener Stern. Man hätte meinen können, er sei vom Hut des Schneemanns runtergefallen, wo er als Dekoration gedient hatte. Aber das war überhaupt nicht so. Der Stern war mit unglaublicher Geschwindigkeit vom Himmel gefallen und hatte eine weisse Bahn hinter sich hergezogen. Nun war das passiert, wovor ihn seine Mutter gewarnt hatte. Er hatte mit seinen Geschwistern gespielt und rumgetobt. Nie hätte er den Himmelsgarten verlassen und schon gar nicht bis zur Milchstrasse gehen dürfen. Aber er war zu neugierig und unvorsichtig gewesen und gehorchte nicht, stattdessen verliess er den Garten. Beim ersten Windstoss begann die Milchstrasse leicht zu schwanken. Da sie auch noch löchrig und rutschig war, konnte er sich nicht mehr halten. Er stürzte über das Geländer, es ging im freien Fall nach unten. Gott sei Dank war er sanft gelandet. Da sass er nun, allein. Was sollte er denn jetzt tun? Sein Zuhause war da oben und da wollte er wieder hin.

Als die Sonne über dem Horizont hervorschaute, glitzerte der Schnee, als sei er mit Diamanten bedeckt. Langsam wurde es etwas wärmer, und die Kinder kamen mit ihren Schlitten zum Hügel, auf dem der Schneemann stand. Sie hatten ihn vor ein paar Tagen gebaut, als es noch wesentlich kälter war. Trotz der höheren Temperatur war er noch unversehrt. Die Karotten-Nase sass noch fest, ebenso der Hut, den sie vom Opa bekommen hatten. Sogar der Besen, den er im Arm hielt, stand noch fest verankert im Boden. Die Kinder setzten sich auf ihren Schlitten und rutschten hinunter. Beim Aufstieg zogen sie das Gefährt hinter sich her. Dann begann die Abfahrt erneut. Sie lachten fröhlich und genossen die weisse Pracht und das wärmere Wetter.

Ein kleines Mädchen in einer knallroten dicken Jacke, das keinen Schlitten bei sich hatte, machte mit Freunden eine Schneeballschlacht. Die Kinder formten weisse Kugeln und warfen sie sich gegenseitig zu. Als sie sich wieder einmal bückte, um Schnee aufzunehmen, entdeckte sie eine goldene Spitze. Sie zog daran und hielt plötzlich einen spitzen glänzenden Gegenstand in der Hand. Wie schön er doch war. Einen solch schönen Stern hatte sie noch nie gesehen. Sie hob ihn hoch, betrachtete ihn von allen Seiten, strich den Schnee weg und steckte ihn in ihren Rucksack. Sie wollte ihn mit nach Hause nehmen und ihrer Mutter zeigen.

Daheim zog sie die neue Errungenschaft aus dem Rucksack. Stolz zeigte sie den Stern ihrer Mutter, die gerade damit beschäftigt war, ein Adventsfenster zu schmücken. In der ländlichen Gegend ist das noch Tradition, dass jede Familie an einem bestimmten Tag in der Adventszeit ein Fenster festlich schmückt als Vorbereitung für Weihnachten. Alle wollen natürlich das schönste Fenster präsentieren und geben sich deswegen grosse Mühe. Am zugeteilten Adventstag werden dann Nachbarn, Freunde, Verwandte und auch Unbekannte zu einem Umtrunk eingeladen. Oft bieten die Gastgeber Glühwein oder Tee an und vorweihnachtliche Süssigkeiten.

Frau Jul war ein Tag anfangs Dezember zugeteilt. Sie musste sich beeilen, damit das Fenster am nächsten Tag fertig geschmückt war. Dieser Stern war schöner als alles, was sie je gesehen hatte. Er war blitzeblank und strahlte richtiggehend. Wenn Merina es zuliess, würde sie ihn gerne als Schmuck fürs Adventsfenster verwenden. Merina jauchzte vor Freude. Nun konnte sie auch einen Beitrag zum Adventsfenster leisten. Ihr Stern wäre garantiert der schönste von allen im Dorf. Alle Mitschülerinnen würden ihr Fenster bewundern, wie stolz sie doch war.

Und so geschah es. Frau Jul schmückte das Fenster mit Tannenzweigen, Kugeln und Bändern. In der Mitte hängte sie den Stern an einem Faden auf. Als Zentrum des geschmückten Fensters war er ein Blickfang. Er blitzte im Schein der Kerzen. Die Dorfbewohner versammelten sich bei Sonnenuntergang vor dem Haus der Familie Jul und bestaunten das liebevoll geschmückte Fenster. Was für ein schöner Stern! Sie wollten einen gleichen für Weihnachten kaufen und erkundigten sich, woher er stammte. Doch Frau Jul wusste nicht, wo man ihn bekommen konnte. Das Adventsfenster blieb noch bis Weihnachten geschmückt. Jeden Abend bei Sonnenuntergang wurden die Kerzen angezündet. Mit jedem Adventstag gab es ein erleuchtetes Fenster mehr im Dorf. Aber keines war so schön, wie das von Familie Jul. Merina war mächtig stolz und schaute jeden Tag, ob der Stern noch gut befestigt war. Eines Tages entdeckte sie etwas Eigenartiges. Unter dem aufgehängten Stern zwischen den Kugeln und Schlaufen lagen fünf kleine Sternchen, genau so schön wie der grosse. Sie hob sie auf und steckte sie in ihre Tasche. Was sie nicht wusste, ihr Stern war ein Zauberstern. Er hatte seine Zacken abgebrochen und fallen gelassen. Aus diesen Sternspitzen waren neue Sterne entstanden. Sie sollten den Leuten Freude bereiten.


In der Backstube
In der Schule schenkte sie ihrer besten Freundin Amina einen dieser Sterne. Aminas Eltern waren arm. Nie hätten sie sich einen so schönen Stern kaufen können. Dennoch wollten sie für sich und ihre Kinder einen Weihnachtsbaum schmücken. Anstelle von glitzernden Kugeln und Schlaufen würden sie Aepfel und richtige Lebkuchensterne aufhängen. Kurz vor Weihnachten gab es dann einen Backnachmittag. Die Kinder und ihre Freunde, darunter auch Merina, sassen in der Küche und stellten Lebkuchensterne her unter Anleitung von Aminas Mutter. Jedes Kind durfte dann seinen fertig gebackenen Stern mit farbiger Zuckerpaste und glitzernden Kügelchen verzieren. Obwohl nicht alle so geschickt mit der Farbe umgehen konnten, entstanden perfekte Verzierungen, richtige Kunstwerke. Niemand wusste, dass der Himmelsstern, den Amina auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte, an den Kunstwerken beteiligt war. Er hatte den ungeschickten Kinderhänden Zauberkräfte verliehen, damit ihre Lebkuchensterne schöner wurden als alle, die man sonst wo kaufen konnte. Durch das Loch, das sie oben in den Lebkuchenteig gebohrt hatten, zogen die Kinder eine Kordel. Und mit dieser Schnur konnte man den Stern am Baum befestigen. Als alle Sterne fertig waren, durfte jedes Kind sein Werk am Baum aufhängen. Ganz oben, auf dem obersten Zweig des Tannenbaumes wurde der Himmelsstern mit einer goldenen Kordel angebracht. Er leuchtete, als sei er direkt vom Himmel gekommen.

In diesem Jahr war die arme Familie reich geworden, reich im Herzen. Sie freuten sich extrem über den wunderschönen Baum, den die Kinder mit ihnen verziert hatten, und vergassen dabei, dass die Geschenke, die sie sich am Festtag überreichten, eher bescheiden waren. Sie hatten den schönsten Weihnachtsbaum von allen, und das machte sie reich und glücklich.


Am Weihnachtsmarkt
Merina schenkte nicht nur ihrer Freundin Amina einen goldenen Stern, auch Fabio, der mit ihr in die gleiche Klasse ging, bekam einen. Zuerst wusste er gar nicht, was er damit anfangen sollte. Der Weihnachtsbaum wurde immer durch die Eltern geschmückt, dafür brauchte er ihn nicht. Aber der Stern war so schön, dass er ihn nicht einfach weglegen konnte. Er stellte ihn daheim auf das Bücherregal.

Sein Vater war der Bürgermeister des Dorfes. Er war auch verantwortlich für den Weihnachtsmarkt und die vorweihnachtliche Strassenbeleuchtung. Er musste dafür sorgen, dass das Dorf und der Weihnachtsmarkt mit Tausend Lichtern ausgestattet wurden, damit eine festliche Stimmung entstand. Der Markt in diesem Dorf war nur eine kleine Veranstaltung. Nur wenige Touristen hatten sich in das kleine Dorf verirrt. Die Marktbetreiber wären glücklich gewesen, wenn mehr Kunden zu ihnen gekommen wären. Aber die Märkte in den grossen Städten waren viel schöner und reichhaltiger, sodass Fremde eher in der Stadt als bei ihnen einkauften.

In diesem Jahr sollte es aber anders kommen. Der Vater entdeckte den Stern auf dem Bücherregal und fragte seinen Sohn, ob er ihn haben könne. Er wollte ihn für die Weihnachtsbeleuchtung verwenden. Der Stern strahlte so schön, dass er, wenn man ihn von der Seite her gut beleuchtete, eine Augenweide sein könnte. Da Fabio sowieso nicht wusste, wozu er diesen Stern verwenden konnte, war ihm das ganz recht. So hatte das Geschenk von Merina auch einen Sinn. Der Vater hängte den Stern über die Eingangstüre des Gemeindehauses, das mitten im Zentrum des Dorfes auf dem Hauptplatz stand. Er nahm einen Schweinwerfer und richtete diesen direkt auf den Stern. Es war, als nähme der Stern die warmen Strahlen des Scheinwerfers in sich auf. Er wurde ganz gross und begann hell zu leuchten. Seine Strahlen verbreiteten sich über den ganzen Platz. Alle Stände, die Weihnachtssterne anboten, wurden hell erleuchtet. Durch die Strahlen des Himmelssterns entstand eine ganz spezielle Stimmung. Zwischen den angebotenen Artikeln fanden die Marktbetreiber plötzlich kleine goldene Sterne, die funkelten. Der Stern am Gemeindehaus hatte seine Sternspitzen abgebrochen und auf den Marktständen verteilt. Jeder Marktbesucher bekam einen dieser kleinen Sterne als persönliches Dankeschön. Das hatte sich schnell in der ganzen Region herum gesprochen. Die Besucher kamen von überall ins kleine Dorf und deckten sich mit Weihnachtsartikeln ein. Obwohl die Verkäufer in diesem kleinen Dorf nur wenig Ware anzubieten hatte, waren die Stände nie ausverkauft. Die Sterne sorgten dafür, dass jeder verkaufte Artikel durch einen neuen ersetzt wurde. Die Stände wurden nie leer. Jedem Käufer wurde ein kleiner Stern zur gekauften Ware gelegt. Bei guten Menschen leuchtete dieser Stern, bei Gaunern und bösen Leuten verwandelte er sich in eine stinkende Nuss.

Das Dorf wurde bekannt für seinen Weihnachtsmarkt und die Strassenbeleuchtung, und die Besucher kamen mit Bussen von überall her. Wer Glück hatte fand noch ein Zimmer in einem der zwei Landgasthöfe. In der Wirtsstube konnte man sich bei einem gemütlichen Nachtessen aufwärmen. Glühwein wurde auf dem Markt überall angeboten. Noch nie war der Weihnachtsmarkt ein so grosser Erfolg. Die Einnahmen waren höher als je zuvor. Dies war besonders schön, da jedes Jahr ein Teil aus dem Erlös ans städtische Waisenhaus ging. Mit dem Geld kaufte man für die Kinder Weihnachtsgeschenke ein. Es war eine der schönsten Weihnachtsfeiern im Waisenhaus, und man sah viele strahlende Gesichter. Was so ein kleiner Stern alles bewirken konnte.


Die Weihnachtskrippe
Noch immer hatte Merina drei ihrer Sterne. Auch diese wollte sie verschenken, aber nur jemandem, der sie auch wirklich verdient hatte. Sie war aus einer gläubigen Familie und besuchte regelmässig den Religionsunterricht. Auch ging sie mit ihren Eltern am Sonntag in die Kirche. Vor Weihnachten stand in der Kirche eine grosse Krippe. Man sah Maria und Josef und das Christkind, das in der Wiege lag. Vor dem Stall standen Ochs und Esel, wie es in der Weihnachtsgeschichte geschrieben war. Auch die drei Könige waren da, die dem Christkind ihre Geschenke überbrachten.

Merina betrachtete die Figuren sehr genau. Sie waren aus Holz geschnitzt und schön bemalt. Auch stand die Krippe, in der das Christkind lag, auf richtigem Stroh und das Bettchen war damit ausgelegt. Trotzdem fehlte der Krippe das gewisse Etwas. Die Figuren waren zwar schön gemacht, strahlten aber nichts aus. Es fehlte ihnen das Leben, das Feierliche der Vorweihnachtszeit. Die Weihnachtsgeschichte war eine schöne und erfreuliche Erzählung, doch diese Grippe strahlte nichts aus. Die Figuren waren zu starr.

Als sie den darauffolgenden Sonntag wieder mit den Eltern in die Kirche ging, nahm sie einen Stern mit. Es war ihr Geschenk ans Christkind, das wie leblos in der Krippe lag. Sie nahm den kleinen Stern und befestigte ihn am Dach des Stalles. Dort sah er aus, als stünde er am Himmel und beschütze das Christkind. Plötzlich kam Leben in die Krippenfiguren. Ihre Gesichter bekamen einen menschlichen Zug. Sie lächelten und winkten dem Christkind zu. Man konnte auch das Stroh riechen, auf dem das Weihnachtskind gebettet war. Maria lächelte ihrem Kindchen zu. Mit einer Hand strich sie ihm über den Kopf. Dann beugte sie sich zu ihm runter und küsste das Kleine auf die Stirn. Josef schaute seiner Frau dankend in die Augen. Dann betrachtete er seinen Sohn. Wie stolz war er auf seinen Erstgeborenen. Der Esel ging vor Ehrfurcht auf die Knie und gab leise Laute der Bewunderung von sich. Auch die Könige huldigten den Neugeborenen. Sie trugen ihre Geschenke in den Händen und legten diese am Fussende der Krippe auf den Boden. Merina konnte es nicht fassen, was in der Weihnachtskrippe passierte. Bis jetzt hatte sie noch nie eine Krippe gesehen mit Figuren, die sich bewegten. Träumte sie oder lag das wohl an ihrem Stern? Bevor sie die Kirche verliess, drehte sie sich noch einmal um. Hatte sie sich auch wirklich nicht getäuscht? Hatten sich die Figuren tatsächlich bewegt? Sie betrachtete die Weihnachtskrippe und den Stern nochmals ganz genau. Der Himmelsstern auf dem Scheunendach trug plötzlich einen Schweif. Er war zum Weihnachtsstern geworden.

Am 23. Dezember, am Tag vor dem Heiligabend, brachte der Förster einen riesigen Weihnachtsbaum in die Kirche. Seine Spitze reichte fast bis zur Kirchendecke. Zu dritt stellten sie ihn vorne in der Kirche auf und befestigten ihn so, dass er unter keinen Umständen umfallen konnte. Dann wurde er geschmückt. Die Helfer mussten sogar auf Leitern steigen, damit sie auch die oberen Zweige erreichen konnten. Sie befestigten zahlreiche Kerzen und Weihnachtskugeln. Mit Bändern und Lametta bekam die Tanne ihren festlichen Glanz. Jetzt fehlte nur noch die Hauptsache, die Tannenbaumspitze. Diese hatten sie im Vorjahr sauber in einen Karton verpackt. Als sie die Schachtel öffneten, war die Spitze in Tausend Splitter zerbrochen. Und es war keine Zeit mehr, um eine neue zu besorgen. Doch ein Weihnachtsbaum ohne Spitze war nur ein halber Baum. Was sollten sie denn jetzt tun? Da kam ihnen in den Sinn, dass an der Weihnachtskrippe ein Stern befestigt war. Im Notfall würden sie diesen auf die Tanne setzen, auch wenn er viel zu klein war. Sie versuchten, den Stern vom Scheunendach der Krippe zu lösen, vergeblich. Auch hatten sie Angst, der Stern könne zerbrechen, wenn sie noch länger an ihm rumhantierten. Es war, als sei er mit dem Dach verschmolzen. Stattdessen lag am Fusse des Christkindes in seiner Wiege ein kleiner goldener Stern. Er war zwar fast zu klein für die Spitze der Riesentanne. Aber lieber ein kleiner statt kein Stern.

Sie stiegen auf die Leiter und kletterten eine Sprosse nach der andern hoch. Mit jeder Sprosse wuchs der kleine Stern. Als sie ihn oben auf die Baumspitze setzten, war er so gross, dass man ihn auch von der hintersten Kirchenbank wunderbar sehen konnte. Am Nachmittag, als die Sonne durch das farbige Kirchenfenster schien und er von den Sonnenstrahlen getroffen wurde, begann er zu glühen. Er sog die Helligkeit und Wärme der Sonne in sich auf. Diese getankte Energie reichte ihm bis weit nach Weihnachten. Die Kirchgänger konnten ihre Augen kaum lösen von diesem schönen Stern. Genau so musste der Weihnachtsstern in Bethlehem geschienen haben. Noch nie hatte das Gebetshaus einen so schönen Weihnachtsbaum gehabt. Es freute deshalb die ganze Kirchgemeinde, dass sie ein Foto von ihrem schönen Baum in der regionalen Zeitung fanden.

Von den fünf kleinen Sternen besass Merina noch immer zwei. Einen wollte die behalten, der zweite war als Geschenk bestimmt. Sie überlegte lange, wer wohl diesen Stern bekommen sollte. Da kam ihr eine gute Idee. Ihre Oma Irma wohnte am Ende des Dorfes, ganz allein in ihrem alten Bauernhaus. Sie hatte schon oft gesagt, sie fühle sich sehr einsam, da ihr Mann vor ein paar Jahren gestorben war und die Enkel nur sporadisch zu Besuch kamen. Es war nicht nur die Einsamkeit, die ihr besonders zu schaffen machte, ihre Beine wollten nicht mehr so wie früher. Jeder Schritt war schmerzhaft, und trotzdem musste sie ja für sich sorgen und den Haushalt bewältigen. Sie wäre froh gewesen, mehr Gesellschaft zu haben und jemanden, der ihr beim Einkauf behilflich war.

Genau gleich erging es Hannes, der am anderen Ende des Dorfes wohnte. Er war etwas älter als Merinas Oma, aber schon seit vielen Jahren Witwer. Bis vor zwei Jahren spielten beide Senioren noch zusammen in einer kleinen Runde Karten. Sie trafen sich jeden Mittwoch im Wirtshaus zu Spiel und Spass. Irgendwann war das Interesse nicht mehr so gross, und die Spielrunde hatte sich aufgelöst. So sahen sie sich höchstens noch beim Kirchgang am Sonntag. Hannes hatte schon lange ein Auge auf die nette Rentnerin geworfen. Er war aber etwas schüchtern und wusste nicht so recht, jetzt wo die Spielrunde aufgehoben war, wie er sie treffen konnte. Einfach ohne Grund hingehen, war zu plump. Dafür war er viel zu schüchtern. Und einen Grund für den Hausbesuch gab es gar nicht.

Wie froh war er deshalb, als Merina vor seiner Tür stand. Sie kannte Hannes schon sehr lange und wusste genau, dass er etwas verliebt in ihre Oma war. Sie nahm den letzten Stern aus der Jackentasche und hielt ihn Hannes hin. "Hannes, du weisst, dass meine Oma nicht mehr so gut zu Fuss ist. Sie kann alleine keinen Weihnachtsbaum mehr schmücken und schon gar nicht den Weihnachtsstern ganz oben befestigen. Könntest du das für sie erledigen?" Hannes schmunzelte. Sein Herz pochte laut. Dieses kleine Mädchen kam genau im richtigen Moment. Er hatte schon Angst vor den Feiertagen, die Einsame noch einsamer machen. Er bedankte sich bei Merina für den Hinweis. Selbstverständlich würde er Irma helfen.

Noch am gleichen Tag eilte er mit schnellen Schritten durchs Dorf, in der Manteltasche den kleinen Stern, den er von Merina erhalten hatte. Irma war sehr erstaunt, als Hannes vor ihrer Tür stand und seine Hilfe anbot. Obwohl man sagt "zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen", hielten sich die Senioren nicht daran. Sie setzten sich hin und tranken erst mal ein Glas Tee. Dabei erzählten sie sich von den Geschehnissen der letzten Monate, in denen sie sich nicht mehr gesehen hatten. Es gab so viel zu erzählen. Sie redeten und redeten und vergassen dabei vollkommen die Zeit. Am Abend stellte Irma die Pfannen auf den Herd und zauberte ein leckeres Nachtessen. Hannes hatte schon lange nicht mehr so gut gegessen. Er fühlte sich bei Irma äusserst wohl und vergass dabei seine Einsamkeit.

Die Treffen gingen weiter, Tag für Tag, Woche für Woche. Hannes half Irma bei der Hausarbeit und ging für sie einkaufen. Mit den gefüllten Einkaufstaschen stolzierte er durchs Dorf wie ein Pfau. Jeder sollte es sehen und wissen, dass er verliebt war und wieder eine Freundin hatte. Er war so glücklich, dass ihm der Stern, der inzwischen hoch oben vom Weihnachtsbaum auf sie runterschaut, den Weg zu Irma gezeigt hatte.


Rudolf
Als die Weihnachtszeit dem Ende zu ging und Mama Jul das Adventsfenster abbaute, gab sie ihrer Tochter den wunderschönen Stern zurück. Merina trug ihn fortan in ihrer Jackentasche, zusammen mit dem letzten Stern, den sie nicht verschenkt hatte. Wenn es draussen kalt war, rieb sie ihre Hände daran, und der Stern gab ihr warm, als sei er ein Heizkissen.

Am Weihnachtstag ging sie mit ihrem Bruder und den Eltern in den Zoo. Zwar waren nicht viele Tiere in den Aussengehegen. Die meisten hielten sich in den geheizten Häusern auf. Die Eisbären, Pinguine und Rentiere freuten sich jedoch über die kühle Zeit. Ihnen war es im Sommer viel zu heiss. Sie bevorzugten die kalte Jahreszeit, den kühlen Wind und Schnee. An diesem Tag fielen bereits wieder einzelne Schneeflocken vom Himmel. Auf dem Rücken der Rentiere bildete sie eine weisse Decke. Merina stand lange am Rentiergehege und betrachtete diese grossen Tiere. Die männlichen trugen gigantische Geweihe, die hoch zum Himmel hinauf ragten. Den Tieren war es ganz egal, dass der Schnee auf sie hinunter fiel. Sie fühlten sich total wohl. Sie standen in einer Gruppe um die Futterstelle und bedienten sich an den speziellen Leckereien, die sie zu Weihnachten bekommen hatten. Bei ihnen stand auch ein jüngeres Tier, das sofort auffiel. Alle erwachsenen Rentiere hatten eine weisse Nase, doch die des Kleinen war knallrot. Merina musste lachen. Diese Nase hatte die gleiche Farbe wie ihre Jacke. Auf dem Schild vor dem Rentiergehege konnte man lesen, woher die Tiere stammten und wie alt sie waren. Auch der Kleine war aufgeführt. Er war kaum ein Jahr alt und trug den lustigen Namen "Rudolf".

Merina hatte noch immer die Hand in ihrer Jackentasche, wo die beiden Sterne lagen. Sie spürte eine Bewegung in ihrer Hand, und der grössere Stern wurde warm und unruhig. Sie nahm ihn aus der Tasche und hielt ihn hoch. Da hörte sie ihn sprechen: "Liebe Merina, ich habe dich ein paar Wochen begleitet. Nun möchte meine Freiheit zurück. Meine Heimat ist der Himmel, von dem ich vor einiger Zeit gefallen bin. Bitte hilf mir, dass ich wieder zu meiner Familie zurück kann. Rudolph, das kleine Rentier mit der roten Nase, wird heute noch eine grosse Reise antreten und mich mitnehmen. Bitte lass mich gehen. Ich habe dir aus meiner Sternspitze einen neuen Stern gebildet. Dieser wird bei dir bleiben und künftig dein Glücksstern sein." Merina hatte Mitleid mit dem kleinen Wesen, das ihr in den letzten Wochen viel Freude bereitet hatte. Sie sah, wie das kleine Rentier mit der roten Nase auf sie zukam. Er hatte offenbar gehört, was der Stern gesagt hatte. Als der Kleine dicht am Zaun stand, nahm sie den Stern in die Hand und streckte ihn Rudolf entgegen. Dieser öffnete den Mund und nahm den Stern in seine Schnauze. Er scharrte mit seinen Hufen, als wolle er Merina Danke sagen.

Am Abend, als es dunkel war, sass Merina am Fenster und schaute zum Himmel. Sie sah zwischen den Sternen die Milchstrasse. Auf der Milchstrasse zogen Rentiere einen schweren Schlitten hinter sich her, der mit Geschenken beladen war. Im ersten Gespann fiel eines der Tiere besonders auf. Es hatte eine knallrote Nase. Der Kutscher, Santa Klaus, kam gerade aus der Weihnachtswerkstatt. Er hatte es eilig, musste noch alle Geschenke an die Kinder in der ganzen Welt verteilen. Er hatte Rudolf extra von der Erde hinauf beordert, damit er seinen Schlitten ziehen konnte. Aber Rudolf kam nicht allein. Er brachte einen Stern mit, den er auf der Erde bekommen hatte. Er wollte ihn Santa Klaus überreichen und erklären, was es mit diesem Stern auf sich hatte. Doch Santa Klaus hatte jetzt keine Zeit. Es war noch so viel zu tun. Er würde sich später um den Stern kümmern, wenn er seine Arbeit erledigt hatte. Also gab er das goldene Ding seiner Frau, die noch immer in der Werkstatt arbeitete. Sie sass dort mit den Elfen und packte die letzten Geschenke ein. Sie sangen dazu wunderschöne Weihnachtslieder und erzählten sich Geschichten von den Kindern, die beschenkt wurden. Einige Geschichten waren eher traurig, da die Kinder aus armen Familien kamen, wo kein Geld für Geschenke vorhanden war. Diesen Kindern legten sie besonders schöne Spielsachen in die Schachtel. Sie packten sie in Glitzerpapier ein und machten eine Schleife daran fest, die mit Sternen verziert war. Eine Weihnachtskugel gab dem Päckchen den letzten Schliff. Sie schrieben mit goldenen Buchstaben den Namen und die Adresse jedes Kindes auf das Päckchen, damit Santa Klaus wusste, wo er es abliefern musste.

So bekam jedes Kind das Geschenk, das es sich gewünscht und verdient hatte. Es gab grosse Pakete, kleine Dosen mit Weihnachtsgebäck, Teddybären, Puppen, Spiele und vieles mehr. Alles wurde feinsäuberlich eingepackt und bereitgestellt für Santa Klaus, der nach der ersten Fuhre bereits wieder unterwegs zu ihnen war. Mit den kleinen Wichteln zusammen beluden sie dann wieder den Schlitten und schickten Santa Klaus erneut hinunter auf die Erde.

So ging das die ganze Nacht. Der Schlitten kam, wurde beladen und fuhr wieder davon. Vorgespannt waren die kräftigsten Rentiere. Sie wurden nach zwei Fuhren ausgewechselt, damit sie sich etwas erholen konnten. Nur Rudolf wollte nicht ausgewechselt werden. Er war das ganze Jahr nutzlos im Zoo rumgestanden. Jetzt wollte er arbeiten. Auch wenn er von Fahrt zu Fahrt müder wurde, machte ihm diese Arbeit grossen Spass. Am Morgen war die Werkstatt leer. Alle Geschenke waren ausgeliefert. Jetzt legte sich Rudolf zu seinen Artgenossen in den Stall und schlief glücklich ein.


Fahrt über die Milchstrasse
Auch Santa Klaus musste sich von den Strapazen der letzten Tage erholen. Er war nicht mehr der Jüngste und spürte die Anstrengung seiner Weltreisen in den Gliedern. Doch diese Fahrten machten ihn jedes Jahr glücklich. Er dachte an die leuchtenden Kinderaugen und die Tatsache, dass sie auch in der heutigen, turbulenten Zeit noch an ihn glaubten. Viele von ihnen hatten ihm vor ein paar Wochen eine Wunschliste geschickt, und er hatte ihre Wünsche, wenn immer möglich, erfüllt.

Ein Wunsch war aber noch offen. Rudolf hatte ihn gebeten, den Stern, den er von der Erde mitgebracht hatte nach Hause zu seiner Mutter zu bringen. So spannte Santa Klaus am Nachmittag Rudolf vor den kleinen Schlitten, wickelte den Stern in eine Decke und legte ihn auf den Beifahrersitz. Dann "holaa!" ging die Reise los. Rudolf zog das Gefährt mit leichten Schritten über die Milchstrasse, hoch hinauf zu den Wolken.

Er sah die Sternenmutter schon von weitem, die ihn fragend anblickte. Was suchten denn das Rentier und Santa Klaus so hoch oben bei ihr? Die Himmelssterne hatten doch keine Wunschliste nach unten geschickt. Die Sternenmama war also gespannt, was ihr Santa Klaus zu berichten hatte.

Er stieg vom Schlitten und sprang von der Milchstrasse in den Himmelsgarten, das Areal, das der kleine Stern vor vielen Monaten nicht hätte verlassen dürfen. Die Sternenmutter beobachtete, wie Santa Klaus die Decke öffnete, die er im Arm trug. Dann sah sie in die Augen ihres Sprösslings, der schlafend im Tuch lag. Sie nahm ihn hoch, küsste ihn und drückte ihn fest an sich. Der Kleine öffnete seine noch verschlafenen Augen und blickte in das sanfte Gesicht seiner Mutter. Jetzt wusste er, dass er Zuhause war und seine lange Reise ein Ende hatte. Er war bei Seinesgleichen und überglücklich.

An diesem Abend schienen die Sterne heller als sonst. Im Sternenhimmel wurde ein Fest gefeiert zur Rückkehr des verlorenen Sohnes.


Geschenke
Auf der anderen Seite der Weltkugel war es Weihnachten geworden. Svenja und ihr Bruder warteten mit ihren Eltern gespannt auf Santa Klaus, der ihnen ihre Geschenke bringen würde. Dort, wo sie wohnten, war es nämlich nicht das Christkind, das sie beschenkte, sondern Santa Klaus, der mit seiner Kutsche vorfuhr.

Am späten Abend war es dann soweit. Sie sahen am Himmel eine Kutsche, die von acht Rentieren gezogen wurde. Sie fuhr über die Milchstrasse, direkt auf ihr Haus zu. Svenja drückte ihre Nase an die Fensterscheibe. Hätte er wohl das dabei, was sie sich im August gewünscht hatte als die Sternschnuppe vom Himmel fiel? Auch ihr Bruder war total aufgeregt. Lange hatte er sich etwas gewünscht, was bisher nie in Erfüllung gegangen war. Jetzt, nachdem er seinen Wunsch der Sternschnuppe mitgegeben hatte, müsste es doch eigentlich klappen.

"Hohoho" hörten sie von draussen. Ein bärtiger Mann stieg aus der Kutsche. Er streichelte seine Zugtiere und bedankte sich für die rasante aber sichere Reise. Ueber der Schulter trug er einen Sack, der mit Geschenken gefüllt war. Svenja konnte sich kaum mehr auf dem Stuhl halten. Als sie den Sack genauer betrachtete, war sie enttäuscht. Ihr Geschenk hätte darin nicht Platz, das stand fest, schon gar nicht in einem Sack, der so fest verschnürt war. "Naja, vielleicht nächstes Jahr", dachte sie etwas enttäuscht.

Hinter Santa Klaus stand plötzlich Rudolf. Seine rote Nase glühte im Schein der Kerzen. Er hatte wieder mal nicht gehorcht und sich aus dem Geschirr der Kutsche befreit. Auch wenn er noch ein junger Flegel war, war er zu gross fürs Wohnzimmer. Also blieb er draussen stehen, streckte lediglich seine auffallende Nase durch das Fenster und scharrte mit den Hufen. Jetzt entdeckte Svenja, dass etwas auf dem Rentier-Rücken festgebunden war. Es sah aus wie eine Kiste, die mit einem Tuch bedeckt war. Santa Klaus begleitete sie hinaus zu Rudolf. Er löste die Tragegurte und brachte die Kiste ins Wohnzimmer. Dort hob er das Tuch hoch, das auf der Kiste festgezurrt war.

Auch Svenjas Bruder Mikael kam nach draussen, als er Rudolfs Nase im Fenster sah. Bald realisierte er aber, dass das Geschenk auf Rudolfs Rücken nicht für ihn bestimmt war. Sein Wunsch war viel grösser und hätte keinen Platz auf dem Rentier-Rücken gehabt. Aber er wollte Svenja nicht die Freude verderben. Und zusehen, wie sie ihr Geschenk auspackte, wollte er schon gar nicht. Deshalb ging er etwas traurig ums Haus herum in den Garten. Dort blieb er abrupt stehen und rieb sich die Augen. Hoch oben auf der grossen Eiche thronte sein Geschenk – ein Baumhaus. Und wie schön und gross es doch war. Eine Leiter führte hoch hinauf in den Baumwipfel. Er kletterte in Windeseile hoch, betrat den grossen Balkon und das Innere des Hauses. Dort fand er ein voll eingerichtetes Spielzimmer vor; überall Spielsachen. Ueber der Eingangstüre war ein goldener Stern angebracht, in den sein Name graviert war. Durch das Fenster konnte er ins Wohnzimmer sehen, wo Svenja gerade ihr Weihnachtsgeschenk entgegen nahm.

Als Svenja das Tuch von der Boxe zog, begannen ihre Augen zu glänzen. Sogar ein kleines Glückstränchen rollte ihr die Wange hinunter. Die Sternschnuppe hatte ihren Wunsch erfüllt. Sie öffnete die Box und nahm das kleine Wesen heraus, welches sie mit grossen Augen anstarrte. In ihren Händen begann es sofort zu zappeln und zu schnurren. Das kleine Kätzchen drückte sich fest an Svenja, die ihr Glück noch nicht fassen konnte. Ihre Eltern lächelten ihr zu. Ihre Tochter hatten sie schon lange nicht mehr so glücklich gesehen. Svenja streichelte das Katzenkind und begutachtete sie von oben bis unten. Sie trug sogar schon ein Halsband in ihrer Lieblingsfarbe. Wo normalerweise ein Glöckchen oder ein Adressanhänger angebracht ist, hing an einem Band ein kleiner leuchtender Stern, in den der Name des Kätzchens eingraviert war "Kitty".

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